Wer sich etwas professioneller mit dem Thema Malen und Zeichnen beschäftigt, der wird früher oder später über einen Hersteller mit einem etwas sperrigen Namen stolpern: Koh-i-Noor Hardtmuth!
Von 1790…
Bereits seit 1790 stellt die ursprünglich in Wien (Österreich) gegründete Firma Stifte her. Waren davor die Bleistifte aus teurem englischen Graphit hergestellt, so erfand Joseph Hardtmuth eine Technik um seine Bleistifte aus Ton und Graphitpulver herzustellen. Dadurch konnte man erstmals Bleistifte in 6 verschiedenen Härtegraden herstellen.
Nach dem Tod Joseph Hardmuths übernahmen 1816 seine Söhne Carl und Ludwig die Firma und verlagerten die Produktion aus wirtschaftlichen Gründen nach Budweiss (tschechisch: České Budějovice).
Nachdem Carls Sohn Franz die Produktion weiter ausgebaut hatte, wurde die Firma zu einem der grössten Bleistifthersteller der Welt und zum K.u.K.-Hoflieferanten. Ausserdem wurde die Firma durch den Kaiser von Österreich-Ungarn geadelt und bekam den Titel „Edler von Hardtmuth“ verliehen.
… nach dem 2. Weltkrieg…
Nach dem 2. Weltkrieg wurde die Firma in der Tschechoslowakei verstaatlicht. Die Nachfahren der Firmengründer konnten aber den Namen bewahren und in Attnang (Österreich) eine Bleistiftfabrik aufbauen. Diese geht aber 1996 in Konkurs und wurde grösstenteil durch die Marke Cretacolor (Brevillier Urban & Sachs GmbH & Co. KG) übernommen.
…bis heute
Die tschechischen Produktionsstätten wurden 1992 wieder re-privatisiert und durch die Gama-Group übernommen. Der Versuch nochmals eine Österreichische Tochtergesellschaft zu gründen scheiterte 2009 nach nur 3 Jahren.
Heute ist die Firma unter der Koh-i-Noor-Holding organisiert und unterhält mehrere Fabriken in der Tschechei. Der Stammsitz ist weiterhin Budweiss.
Das Sortiment umfasst ausser den bekannten Bleistiften (welche übrigens immer noch mit Ton aus Klingenberg am Main/Franken) hergestellt werden, ein breites Sortiment an Zeichenbedarf vom Briefpapier über Stifte, Pinsel, Malfarben und Zubehör (Radiergummis, Lineale).
Tolle Qualität für Hobby, Beruf und Schule
Ich selbst kenne die Bleistifte noch aus meiner Schulzeit, ebenso die Radiergummis, die heute noch in denselben Formen angeboten werden wie vor 30 Jahren. Besonders schön finde ich die Stifte und Materialien, welche mit Motiven des „kleinen Maulwurfs“ gestaltet sind. Diese kennt wohl auch bei uns jedes Kind. In den Prager Shops findet ihr davon eine grosse Auswahl. Die Bunstifte sind sehr hochwertig und nicht mit den 08/15-Stiften vergleichbar. Es gibt eine sehr reichhaltige Auswahl an Farben und Kollektionen. Man kann die Stifte natürlich auch einzeln kaufen. Ausserdem findet ihr Kreidestifte, Pastellstifte (Soft und hart), Ölkreide, Zeichenkohle, Papier in unterschiedlichster Form etc. Besonders hervorheben möchte ich die hochwertigen Geschenkpackungen in Metalbox. Diese sind aber eher etwas für Liebhaber, aufgrund ihrer höheren Preise.
Besonders gefällt mir der Laden in der Vodičkova 710/31, da er ein sehr breites Sortiment hat und man es sich sehr gut anschauen kann. Auch die Fotos stammen aus diesem Laden. Es gibt aber noch einige andere im Stadtgebiet (einen Link dazu findet ihr am Ende des Artikels). Koh-i-Noor-Produkte findet ihr aber auch in jedem gut sortierten Schreibwarenladen in Prag.
Kontaktdaten
Webseite: https://www.koh-i-noor.cz/en
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